Gute Gründe für Naturstein


Naturstein ist ein Naturprodukt, dessen individuelle Eigenschaften durch die Art und die Bindung der Mineralien bestimmt wird, aus denen der Naturstein besteht. Unter allen Baustoffen nimmt der Naturstein eine herausragende Stellung ein: Bauteile aus Naturstein sind Unikate, die sich untereinander und mit vielen anderen Materialien kombinieren lassen. Naturwerkstein ist kein uniformes Industrieprodukt, sondern zeigt seine Entstehungsgeschichte.

Naturwerkstein findet sich als Baustoff in nahezu fertiger Form in der Natur. Für seine eigentliche Herstellung ist kein Energiebedarf notwendig. Lediglich bei der Gewinnung und Bearbeitung wird Energie verbraucht. Der Anteil ist jedoch im Vergleich zu anderen Baustoffen gering. Der Abbau erfolgt meist in relativ kleinen Steinbrüchen ohne große Sprengungen. Der nicht verwendete Abraum kann unmittelbar zum Verfüllen abgebauter Teile des Steinbruchs eingesetzt werden. Im gesamten Kreislauf der Natursteingewinnung, -bearbeitung und -rückführung an die Natur geht nichts verloren.

Als natürlicher Baustoff enthält Naturstein keinerlei gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Naturstein kann problemlos in Lebensmittelbereichen verwendet werden. Er ist unbrennbar und entspricht der Baustoffklasse A nach DIN 4102. Auch im Brandfall werden von Natursteinen keine gesundheitsschädlichen Stoffe freigesetzt. Naturstein benötigt auch keine chemischen Hilfsstoffe wie Schutzanstriche, Imprägnierungen und Beschichtungen für die Verwendung als Baumaterial.

Es gibt keinen Baustoff, der so viele unterschiedliche Farben und Strukturen zeigt wie Naturstein. Diese Vielfalt wird durch verschiedene Oberflächenbearbeitungen nahezu unbegrenzt. Bauherren und Architekten verfügen so über eine breite Palette, die eine Abstimmung auf jedes gewünschte Erscheinungsbild oder Ambiente erlaubt. Naturwerksteine werden vielfach wegen ihrer hohen optischen und technischen Qualitäten ausgewählt. Naturstein steht in einer Vielzahl unterschiedlicher Farben, Strukturen und Texturen zur Verfügung. Es gibt für nahezu jede Anforderung an einen Baustoff den geeigneten Naturstein.

Natursteine werden in großformatigen Blöcken gewonnen und in den Natursteinbetrieben auf das gewünschte Format geschnitten. Das Format der Natursteinplatten wird nur durch die Größe der Rohblöcke begrenzt und nicht durch Standardmaße eingeschränkt, die durch die Produktion vorgegeben sind. Die Formate können individuell den Bedürfnissen der Planung angepasst werden. Ebenso sind nicht nur quadratische oder rechteckige Platten lieferbar, sondern alle beliebigen Formen. Moderne Bearbeitungsmaschinen erlauben Einlegearbeiten im Naturstein. Die Vielfalt der Gesteine sowie die individuellen Bearbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten machen die Einzigartigkeit des Baustoffs aus.

Während viele Baustoffe im Laufe der Jahre unansehnlich werden, erhält der Naturstein eine natürliche Patina, die der Schönheit des Natursteins nicht abträglich ist. Viele Natursteine sind wie guter Wein: Erst mit den Jahren erhalten sie ihre volle Eleganz. Naturstein kann aber auch einfach und kostengünstig gereinigt werden. Selbst jahrhundertealte Bodenbeläge aus Naturstein können abgeschliffen und somit wieder in den Originalzustand gebracht werden. Die Lebensdauer von Natursteinen ist extrem hoch. Bei der richtigen Planung und Ausführung halten Gebäude aus Naturstein nachweisbar viele tausend Jahre.

Neben den Plattenformaten können auch beliebige Massivsteine hergestellt werden. Durch das Einfräsen von Nuten und Kannelüren in den Steinoberflächen werden interessante Licht- und Schatteneffekte erzielt. An einer Fassade angebracht strahlen so bearbeitete Platten Kraft und Massivität aus. Massive Bauteile wie Gesimse, Umrahmungen und Pfosten ermög-lichen eine ästhetische Gliederung.

Betrachtet man die Gesamtkosten eines Baustoffs über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren und mehr, beweisen unabhängige Untersuchungen, dass Naturstein nicht teurer als vergleichbare künstliche Baustoffe ist. Den relativ hohen Investitionskosten stehen die langfristig günstigen Unterhaltskosten sowie die hohe Lebensdauer gegenüber. Der Aufwand für Reinigungs- und Wartungskosten ist bei Naturstein gering.

Naturstein weist eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit und eine hohe Wärmespeicherkapazität auf. Als Fassadenmaterial absorbiert Naturstein die Wärmestrahlung der Sonne und verhindert die ungewollte Aufheizung des Gebäudes. Untersuchungen belegen, dass der Energiebedarf von Hochhäusern mit Steinfassaden bei 100–150 kWh/m2 liegt, wohingegen bei Glasfassaden ein Energiebedarf für die erforderliche Heizung und Kühlung von 300–700 kWh/m2 erforderlich ist.

Die hohen Druckfestigkeiten vieler Natursteine haben dem Material den Ruf des ewigen Baustoffs verschafft. Nur die sogenannten nicht rostenden Stähle, die produktionsbedingt kostspielig sind, erreichen die Haltbarkeit von Natursteinen. Auch bei den Boden-belägen kann Naturstein die höchste Belastbarkeit und die geringsten Abriebswerte aufweisen. Bei Belägen aus Granit oder ähnlichen Hartgesteinen sind auch nach Jahrzehnten kaum Nutzungsspuren sichtbar.

Allgemeine Hinweise


Bei Natursteinen ist es üblich und normal, dass Farb- und Strukturunterschiede, offene Stellen, Adern und Maßtoleranzen auftreten. Ebenso sind Verschiedenheiten in der Körnung, Schattierungen und „Flecken“ normal.

Im Gestein natürlich vorkommende Eisenminerale können durch ungünstige Umwelteinflüsse sogenannte „Rostflecken“ verursachen. Das Auftreten solcher Flecken lässt sich nicht vermeiden, da eisenhaltige Minerale im Naturstein immer verschieden stark ausgeprägt sind.

Diese oben genannten Eigenschaften sind Naturspiele, die zu den Besonderheiten aller Natursteine gehören; sie sind normal und somit kein Grund für Beanstandungen.

Bei der Bemusterung eines Natursteins müssen Sie in jedem Fall beachten, dass das Muster lediglich allgemeine Farben und Gefüge des Steines zeigen kann. Eine Gewähr, dass das von Ihnen bestellte bzw. von uns gelieferte Material mit den vorgelegten Mustern übereinstimmt, kann nicht übernommen werden.

Gelegentlich können Ausblühungen vorkommen; sie sind technisch nicht vermeidbar.

In erster Linie entstehen sie durch besondere Witterungsbedingungen, denen der Naturstein ausgesetzt ist, und haben entsprechend unterschiedliches Ausmaß. Die Güteeigenschaften der Produkte bleiben hiervon unberührt. Ausblühungen stellen keinen Mangel dar.

Oberflächliche Haarrisse können in besonderen Fällen auftreten; mit bloßem Auge sind sie am trockenen Produkt nicht erkennbar und nur zu sehen, wenn eine zunächst nasse Oberfläche fast abgetrocknet ist. Solche Haarrisse beeinträchtigen den Gebrauchswert nicht, wenn die Produkte ansonsten den Normen bzw. Richtlinien entsprechen.

Bedingt durch das Fertigungsverfahren kann bei Bordsteinen mit Anlauf unterhalb des Anlaufs ein Absatz entstehen, der nach Fertigstellung der an den Bordstein angrenzenden Verkehrsfläche so tief sitzt, dass er optisch nicht mehr in Erscheinung tritt. Der Absatz ist technisch nicht vermeidbar und für den Gebrauchswert von Bordsteinen ohne Belang.

Reinigung und Pflege


Wie alles auf der Welt altern auch Steine und ihre Nutzung verursachen Gebrauchsspuren! Jede, durch die Nutzung entstandene Macke oder Kratzer, erzählt ihre eigene Geschichte und unterstreicht, dass die Natur keine unfehlbaren Erzeugnisse hervorbringen kann. Gesteinsporen (auch Einschlüsse und farbliche sowie strukturelle Schwankungen) sind ebenso natürlich wie Hautporen; je nach Art des Gesteins sind sie mal größer, mal kleiner und auch sehr unregelmäßig. Sie gehören dazu und stehen für echte Natürlichkeit. Nun können Sie das Altern Ihres Natursteinbelages nicht stoppen, aber Sie können es durch die richtige Reinigung und Pflege verlangsamen. Für Sie zusammengestellt, die wichtigsten Regeln und die entsprechende „Kosmetika“:

Oftmals werden Natursteinbeläge falsch gereinigt, indem unzweckmäßige Reinigungs- und Pflegemittel zum Einsatz kommen. So sollten beispielsweise filmbildende Reinigungsmittel wie Seife, Spülmittel und ähnliches zum Reinigen oder Pflegen nicht zum Einsatz kommen. Durch solche ungeeigneten Mittel kann zum einen die Optik beeinträchtigt werden (zum Beispiel durch einen öligen Glanz oder Verfärbungen durch ungeeignete Inhalte wie Farbstoffe in Seifen und Spülmitteln), zum anderen kann aber auch die notwendige Rutschfestigkeit verloren gehen. Desweiteren können sogar durch solch ungeeignete Mittel die natürlichen Poren im Stein verschlossen werden und die „Atmungsaktivität“ der Natursteinbeläge auf Dauer eingeschränkt werden. Somit kann der Belag nach Wassereinwirkung nicht richtig, oder nur zeitversetzt, abtrocknen. Das Risiko für Verfärbungen und Folgeschäden ist somit immens gestiegen. Säurehaltige Reiniger (oft Bad-, Küchen- Essig- oder auch Allzweckreiniger) sind auf Natursteinbelägen sehr kritisch. Bei vielen Natursteinsorten stellen diese Reiniger ein Problem dar, denn einige Minerale sind nicht vollkommen säureresistent. Durch die Einwirkung von Mitteln mit einem PH-Wert unter 7 wird der Belag aufgehellt und gegebenenfalls das Gefüge irreversibel geschädigt. Selbst hautneutrale Reinigungsmittel haben einen PH-Wert von 5,5 und sind somit leicht sauer und für Naturstein ungeeignet. Alkalische Reiniger mit einem PH-Wert von über 7 bergen ähnliche Risiken.

Deshalb gilt: Bitte führen Sie keine Selbstversuche an Ihrem Natursteinbelag durch und benutzen ausschließlich Reinigungs- und Pflegeprodukte für Naturstein. Bitte lesen Sie auch die Hinweise der Hersteller aufmerksam durch um unnötige Fehler zu vermeiden.

Wer seine Terrasse oder den Gartenweg mit diesem Material ausgelegt hat, muss wissen, dass Naturstein in der Regel Streusalz nicht verträgt. Übliches Streusalz besteht zu über 95 % aus Steinsalz bzw. Kochsalz. Andere Fremdbestandteile sind zum Beispiel andere Salze (Kalziumsulfat, Gips,…), künstliche Zusätze wie Farbstoffe zur Vergällung und Kennzeichnung und auch unlösliche Bestandteile wie zum Beispiel Ton. Streusalz birgt also auch Risiken die Sie selbst auf den zweiten Blick nicht erkennen können. Das größte Problem stellt aber die Verbindung von Salz und Wasser (Schmelzwasser) dar: Wenn die in Wasser gelösten Salze unter der Steinoberfläche auskristallisieren (durch Verdunstung des Wassers) nimmt das Salz wieder seine kristalline Struktur an und kann unter Umständen den Naturstein durch eine sogenannte Salzsprengung unwiderruflich schädigen.

Wer Schäden an seinen Natursteinen vermeiden möchte, sollte auf jeden Fall Streusalz vermeiden und stumpfe, rein mechanische Streumittel nutzen und eventuelle Kratzer in der Oberfläche in Kauf nehmen.

Wer einen guten Reinigungserfolgt wünscht, muss unbedingt eines berücksichtigen: Stets ausreichend frisches Wasser zur Reinigung verwenden! Oft wird versucht eine Natursteinfläche mit nur einem Eimer Wasser zu reinigen. Als Resultat wird der Schmutz lediglich von links nach rechts „gleichmäßig“ auf der Fläche verteilt. Der verteilte Schmutz sammelt sich zusätzlich in den Fugen und führt dort dauerhaft zu weiteren Problemen! Verwendete Natursteinreiniger müssen Rückstandslos mit ausreichend Wasser entfernt werden um ein gutes und dauerhaftes Reinigungsergebnis zu erzielen!

Eine kontinuierliche Pflege ist grundsätzlich erforderlich um eine Dauerhaftigkeit eines Natursteinbelages sicherzustellen. Wenn diese Grundregeln eingehalten werden, dann werde Sie als Nutzer sicher lange Freude an Ihrem Bodenbelag haben. Aber: Bereits eine falsche Behandlung kann den Belag gegebenenfalls dauerhaft schädigen. Aus diesem Grund muss hier stets überlegt gehandelt werden.